Wahlprogramm der Liste "Jusos und Unabhängige" an der Philosophischen Fakultät

Wir sind die Jusos und Unabhängigen an der Philosophischen Fakultät. Wir engagieren uns derzeit in verschiedenen Fachschaften, sowie im Fakultätsfachschaftsrat und der Studienkommission unserer Fakultät. Wir setzen uns in diesen Gremien aktiv für die positive Entwicklung aller Studiengänge an der Fakultät ein.

Die Philosophische Fakultät ist mit knapp 6000 Studierenden die größte Fakultät an der Universität Hannover. Unsere Vielfalt an Fachbereichen und Studiengängen ist unsere Stärke. Eine positive Entwicklung der Gesellschaft ist nur durch die umfangreichen Bildungsmöglichkeiten der einzelnen Fachbereiche an der Philosophischen Fakultät möglich.

Derzeit wird die ökonomische Verwertbarkeit der Studiengänge über die Interessen der Studierenden gestellt. Die Nachfrage in der Wirtschaft ist der Landesregierung wichtiger als die Sicherstellung der Bildung. Fachbereiche sollen entweder marktkonform gestaltet oder komplett geschlossen werden.

Das dürfen wir nicht zulassen.

Deshalb treten wir diesem Trend entschieden entgegen.

Mehr Selbstbestimmung

Mit der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge im Zuge des Bologna-Prozesses ist das Studium auch an der philosophischen Fakultät zunehmend verschult.

Die Regelstudienzeit von sechs Semestern im Bachelorstudiengang setzt die Studierenden unter unnötigen Zeitdruck, genauso wie Anwesenheitspflicht und die ständige Erbringung von Studien- und Prüfungsleitungen. Diese und viele andere Maßnahmen, die uns von hoch oben aufgedrückt werden, führen zu keinerlei Verbesserungen für uns Studierende, sondern untergraben unsere Freiheit und Selbstbestimmung!

So fordern wir Wiederholungsmöglichkeiten für Modulprüfungen in unbegrenzter Anzahl. Wir werden uns weiteren Maßnahmen, die lediglich unserer Entmündigung dienen, entschieden in den Weg stellen. Wir setzten uns für ein stressfreies und selbstbestimmtes Studium ein, sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudiengang.

Wir wollen ein gutes Angebot an Masterplätzen!

Niemand soll die Universität mit einem Bachelorabschluss verlassen MÜSSEN! Jedem Bachelor-Absolventen muss ein entsprechender Masterstudienplatz zur Verfügung stehen, unabhängig davon, ob der Bachelor bereits ein berufsqualifizierender Abschluss ist oder nicht. Hürden wie NCs, unzureichende Bereitstellung von Masterplätzen und ähnliche Zulassungsbeschränkungen sind daher abzulehnen.

Unser Ziel ist es einen Master für alle zu erreichen – und nicht nur für die Besten.

Diplom, Magister und Lehramt ohne Druck zu Ende studieren lassen

Viele Studierende an der Philosophischen Fakultät studieren auch weiterhin Diplom- oder Magisterstudiengänge. Studierende dieser so genannten „alten Studiengänge“ werden zunehmend unter Druck gesetzt, ihr Studium so schnell wie möglich zu beenden.

Wir werden uns daher dafür einsetzen, dass jede Studentin und jeder Student solange Prüfungen ablegen kann, Scheine machen und Veranstaltungen besuchen kann, wie sie oder er es für richtig hält.

Wir stehen für tatsächliche Gleichstellung!

Auch wenn Frauen und Männer rechtlich gleichgestellt sind, verhindern bestehende gesellschaftliche Barrieren und Strukturen eine tatsächliche Geschlechtergleichheit.

Bei der Hochschulausbildung sind Frauen und Männer zwar anfangs gleichauf, mit zunehmenden akademischen Grad sinkt jedoch der Frauenanteil. Dies gilt es zu ändern.

Wir fordern deshalb eine Quote für Frauen in den Lehrstühlen, die die Uni verpflichtet wesentlich mehr Frauen zu berufen als bisher geschehen.

Verbesserung der Studienbedingungen

Überfüllte Seminarräume und Vorlesungssäle, abnehmendes Lehrangebot und mäßige Betreuung – alltägliche Probleme an der Philosophischen Fakultät – sind Folgen unzureichender Mittelausstattung.

So folgen wir der Resolution der studentischen Vollversammlung im November 2008, welche sich gegen die Mittelverteilung nach Lehraufwand ausspricht. Die Gestaltung der Lehre unter dem Gesichtspunkt der Marktverwertbarkeit entspricht nicht unserem Verständnis von universitärer Lehre und Forschung. Wir befürworten die Mittelverteilung nach Bedarf, so dass die Studienbedingungen aller Studierenden verbessert werden können!

Wir fordern mehr Dozenten und Lehrstühle und setzen uns beständig für Verbesserungen der Lehre an der Philosophischen Fakultät ein!

Stärkung des Fakultätsfachschaftsrates

Die Philosophische Fakultät ist mit über 5000 Studierenden deutlich die größte Fakultät und stellt fast 30% aller Studentinnen und Studenten der Universität Hannover. Dementsprechend groß ist auch das „Parlament“ der Studierendenschaft an der Philosophischen Fakultät, der Fakultätsfachschaftsrat (FFSR).

Dieses Gremium muss in Zukunft wieder stärker dazu genutzt werden die Interessen der Studierendenschaft an der Philosophischen Fakultät zu artikulieren und durchzusetzen. Dies gelingt nur, wenn der FFSR zukünftig wieder inhaltlich arbeitet und die vorhandenen Stärken und Kompetenzen in den Fachräten, Fachschaften, Studierendenräten und Hochschulgruppen bündelt.

Mehr Tutorien

Die Anzahl der Tutorien an der philosophischen Fakultät ist unterdurchschnittlich. Dabei sind Tutorien jedoch ein wichtiger Bestandteil der Lehre und gerade für große Vorlesungen unverzichtbar.

Wir werden uns daher dafür einsetzen, dass es an der Philosophischen Fakultät mehr Tutorien geben wird.